Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 16:38 USA warnen Ukraine vor russischem Angriff mit “Oreschnik”-Rakete +++

Russland könnte nach Erkenntnissen des US-Geheimdienstes in den kommenden Tagen erneut eine neue Mittelstreckenrakete namens “Oreschnik” gegen Ziele in der Ukraine einsetzen. Aus US-Kreisen verlautete am Mittwoch, die russische Seite nutze die Waffe eher zur Einschüchterung als dafür, auf dem Schlachtfeld in der Ukraine deutliche Veränderungen zu erzielen. Russland verfüge nur über eine Handvoll dieser Raketen. Sie trügen einen kleineren Sprengkopf als andere Raketen, die Russland regelmäßig gegen die Ukraine einsetze.

+++ 16:09 EU-Staaten einigen sich auf neue Sanktionen gegen Russlands “Schattenflotte” +++
Die EU-Staaten haben sich wegen des anhaltenden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf ein neues Paket mit Sanktionen verständigt. Mit den geplanten Straßmaßnahmen soll vor allem schärfer gegen die sogenannte russische Schattenflotte für den Transport von Öl und Ölprodukten vorgegangen werden, wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur sagten. Plan ist es demnach, mehr als 50 weiteren Schiffen das Einlaufen in Häfen in der EU zu verbieten. Zudem sollen sie nicht mehr von Dienstleistungen europäischer Unternehmen profitieren können. In einem ersten Schritt hatte die EU im Juni bereits rund zwei Dutzend Schiffe auf eine entsprechende Schwarze Liste gesetzt. Zudem ist im Rahmen des mittlerweile 15. Sanktionspaktes vorgesehen, Handelsbeschränkungen gegen mehr als 30 weitere Akteure zu verhängen, die nach EU-Erkenntnissen Verbindungen zum Verteidigungs- und Sicherheitssektor Russlands unterhalten oder diesen anderweitig unterstützen. Darunter sollen erneut auch welche mit Sitz in China sein, die zum Beispiel an der Herstellung von Drohnen für den russischen Krieg gegen die Ukraine beteiligt sind. Auch ist nach Angaben der derzeitigen ungarischen EU-Ratspräsidentschaft geplant, gegen etliche weitere Personen Einreiseverbote und Vermögenssperren zu erlassen.

+++ 15:44 Bundesentwicklungsministerium hat seit Kriegsbeginn fast zwei Milliarden Euro gegeben +++
Im Entwicklungspolitischen Bericht der Bundesregierung heißt es, seit Kriegsbeginn habe das deutsche Ministerium insgesamt 1,7 Milliarden Euro bereitgestellt. Die Gelder seien unter anderem für den Erhalt des Stromnetzes und der Wärmeversorgung genutzt worden. Außerdem hätten Krankenhäuser profitiert.

+++ 15:11 Wie lange die Ukraine ohne US-Hilfen auskommen könnte +++
Die Ukraine verfügt nach eigenen Angaben über genügend Mittel und Munition, um den Widerstand gegen Russland zumindest in der ersten Hälfte des Jahres 2025 fortzusetzen, selbst wenn die US-Hilfe versiegen sollte. Dies berichtet “Kyiv Independent” und beruft sich auf ein Interview des Finanzministers Serhij Marchenko mit der Zeitung “El Pais”. Marchenkos Äußerungen kommen inmitten der wachsenden Besorgnis, dass der designierte US-Präsident Donald Trump Washington Kiew die Unterstützung entziehen könnte. “Ich glaube, dass wir genügend Mittel, Waffen, Raketen und Artilleriegeschosse haben, um zumindest in der ersten Hälfte des Jahres 2025 Widerstand zu leisten”, so Marchenko. Die Ukraine stelle die notwendigen Mittel aus ihrem Haushalt für den Kauf von Ausrüstung bereit und erhalte weiterhin US-Waffen, erklärt der Minister: “Das bedeutet, dass wir zumindest in der ersten Jahreshälfte und darüber hinaus gut gerüstet sind, um dieser Aggression zu widerstehen”, fügt er hinzu.

+++ 14:30 Drohnenangriff trifft UN-Fahrzeug mit Atom-Experten +++
Die Internationale Atomenergiebehörde meldet einen Angriff auf ihre Mitarbeiter in der Ukraine. Ein Video zeigt ein teils noch brennendes UN-Fahrzeug, das von einer Drohne getroffen worden sein soll. IAEA-Chef Grossi wendet sich in einer deutlichen Videobotschaft an die Öffentlichkeit.

+++ 13:55 Moskau warnt Russen vor “Jagd” durch US-Behörden +++
Russland rät seinen Staatsangehörigen von Reisen in die USA, nach Kanada und in Länder der Europäischen Union ab. Sie liefen sonst Gefahr, von US-Behörden “gejagt” zu werden, warnt die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa. Sie fügt hinzu, die Beziehungen zu den USA stünden am Rande eines Abbruchs.

+++ 13:35 Warme Worte: Scholz macht Kiew EU-Versprechungen +++
Mit einem Bekenntnis zu einer Aufnahme der Ukraine in die EU eröffnet Bundeskanzler Olaf Scholz das diesjährige deutsch-ukrainische Wirtschaftsforum in Berlin eröffnet. “Wenn Sie heute und in den kommenden Jahren in die Ukraine investieren, dann investieren Sie in ein künftiges EU-Mitglied”, sagt Scholz vor den Teilnehmenden des Wirtschaftsforums. Aus der Ukraine könne ein prosperierender europäischer Staat werden. Nach einem Ende des Kriegs werde es in der Ukraine “Wachstumsraten und Entwicklungschancen” geben, “wie wir sie allenfalls aus den mittel- und osteuropäischen Ländern kennen, die der EU in den letzten zwei Jahrzehnten beigetreten sind”, sagt der Kanzler weiter.

+++ 13:12 Orban “tauscht Meinungen aus” mit Putin +++
Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach Angaben des Kreml mit dem ungarischen Regierungschef Viktor Orban über den Konflikt in der Ukraine gesprochen. Das Gespräch habe auf Wunsch der ungarischen Seite stattgefunden, teilte Moskau mit. Demnach prangerte Putin einen “destruktiven Kurs des Regimes in Kiew” an, das eine “friedliche Lösung” ausschließe. Orban wiederum erklärte demnach, dass er weiter nach einer “politisch-diplomatischen Lösung” suche, insbesondere durch seine Kontakte zu den westlichen Staats- und Regierungschefs. Orban hatte sich am Montag mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump in Florida über die Ukraine unterhalten und dort nach Angaben aus Budapest seine “Friedensmission” fortgesetzt.

+++ 12:43 Ukrainische Partisanen: Russen sabotieren verstärkt eigene Boote im Dnipro-Gebiet +++
Innerhalb der russischen Streitkräfte im Dnipro-Gebiet soll es immer mehr Fälle von Sabotage an Booten geben. Dies schreibt zumindest die ukrainische Partisanenbewegung Atesh auf Telegram. Ziel der Saboteure sei es, zu verhindern, dass sie zu den Angriffsinseln im Dnipro-Delta geschickt würden. Auch übermittelten Russen den Ukrainern die Koordinaten von Bootsstützpunkten. Laut Atesh gibt es drei interne Untersuchungen innerhalb der 126. separaten Küstenverteidigungsbrigade der russischen Streitkräfte im Zusammenhang mit Sabotage. Diese sei zu einem “echten Problem” für das russische Kommando geworden sei. Die Partisanen fordern die russischen Soldaten auf, dem Beispiel der Saboteure zu folgen und betonen, dass einfache Handlungen wie die Beschädigung eines Bootes sie vor dem unvermeidlichen Tod bewahren könnten.

+++ 12:12 Nach Tötung ukrainischer Soldaten in Deutschland: Anklage gegen einen Russen +++
Nach dem gewaltsamen Tod zweier ukrainischer Soldaten im oberbayerischen Murnau lässt das Landgericht München II die Anklage gegen einen Russen wegen Mordverdachts zu. Der 57-Jährige soll im April zwei kriegsversehrte ukrainische Soldaten nach einem Streit über die Situation in deren Heimatland mit einem Messer getötet haben. Für den Prozess sind im Februar sieben Termine angesetzt, wie das Gericht mitteilt. Der 57-Jährige, der zuvor bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten war, lebt seit Anfang der 1990er Jahre in Deutschland. Er soll die beiden 23 und 36 Jahre alten Soldaten, die wegen Kriegsverletzungen in der Unfallklinik Murnau operiert worden waren, in der Nähe eines Einkaufszentrums erstochen haben. Der Tod der beiden Soldaten hatte im Frühjahr großes Entsetzen ausgelöst.

+++ 11:41 Ukraine meldet Einsatz neuer Drohnenrakete Peklo +++
Im russischen Brjansk berichten Augenzeugen von rund zehn Explosionen, Aufnahmen zeigen ein Feuer – Hintergrund ist wohl ein ukrainischer Drohnenangriff auf ein russisches Öldepot des Staatsunternehmens Transneft. Zum Einsatz sollen dabei die neuen Raketen Peklo gekommen sein.

+++ 11:15 Noch mehr Tote in Saporischschja +++
Nach einem russischen Raketenangriff auf die südukrainische Großstadt Saporischschja steigt die Zahl der Toten auf acht. Bei der Attacke werden nach ukrainischen Angaben 22 Personen verletzt, zwei Frauen werden mehr als sieben Stunden nach dem Angriff lebend unter den Trümmern gefunden. Am Abend war noch von vier Toten und 20 Verletzten die Rede gewesen. Der Angriff sei auf das Stadtzentrum erfolgt, hatte der Chef der Gebietsverwaltung, Iwan Fedorow, mitgeteilt. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hatte berichtet, dass dabei das Gebäude einer privaten Klinik beschädigt worden sei.

+++ 10:47 Was sucht Medwedew in China? +++
Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates und langjährige Putin-Freund Dimitri Medwedew reist für Gespräche nach China. Das Treffen könnte im Zusammenhang mit einem anderen Besuch in Moskau stehen, berichtet ntv-Korrespondent Rainer Munz.

+++ 10:18 Abflauende Kämpfe? Das zeigen Daten aus Kiew +++
Die russischen Angriffsoperationen in der Ukraine haben womöglich ihren Höhepunkt überschritten. Die Intensität der Kampfhandlungen scheint – gemessen an den täglichen Verlustmeldungen aus Kiew – zuletzt deutlich nachzulassen. Im Schnitt verliert Russlands Invasionsarmee demnach derzeit täglich rund 1500 Soldaten. Ende November waren es den ukrainischen Schätzungen zufolge zeitweise mehr als 2000 Tote oder Verwundete pro Tag, der Vierwochen-Schnitt lag in der Spitze knapp unter 1600. Offizielle Angaben aus Moskau gibt es dazu nicht. Erst vor wenigen Tagen gab der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Zahl der eigenen im Krieg gegen Russland getöteten Soldaten mit 43.000 an.

+++ 09:49 Trump: Ukraine hat höchste außenpolitische Priorität +++
Der designierte US-Präsident Donald Trump will nach seinem Amtsantritt im Januar den Ukraine-Krieg zur höchsten außenpolitischen Priorität machen. “Ich denke wir müssen das Ukraine-Problem mit Russland lösen”, sagt Trump der französischen Zeitschrift “Paris Match”. Zwar sei auch der Nahe Osten eine “große Priorität”, die Situation dort sei aber “weniger schwierig” als die in der Ukraine, argumentiert er. In dem am Samstag geführten Interview verwies Trump auf “Hunderttausende Soldaten”, die im Ukraine-Krieg getötet würden. Sowohl der Ukraine-Krieg als auch die Situation im Nahen Osten müssten “schnell gelöst” werden, betonte der ehemalige und künftige US-Präsident. “Viele Menschen sterben.”

+++ 09:23 Moskau wirft Kiew Angriff auf IAEA-Experten vor +++
Russland wirft den ukrainischen Streitkräften vor, am Dienstag einen Auto-Konvoi angegriffen zu haben, in dem Experten der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA befördert worden seien. IAEA-Chef Rafael Grossi teilt mit, ein offizielles Fahrzeug der Behörde sei am Dienstag auf der Straße zu dem ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja von einer Drohne getroffen und schwer beschädigt worden. Moskau hat allerdings wiederholt im Krieg gelogen – bereits 2014 bei angeblich “grünen Männchen” auf der Krim, die sich später als russische Soldaten entpuppten, bis hin zu den Toten von Butscha, von der Geburtsstation in Mariupol und der angeblichen “Nazi”-Regierung in Kiew.

+++ 08:58 Selenskyj: Zehn bis zwölf Patriot-Systeme – und das Leben in der Ukraine ist gesichert +++
Laut Präsident Wolodymyr Selenskyj benötigt die Ukraine zusätzlich zehn bis zwölf Patriot-Systeme, um das Leben der Ukraine zu sichern und den Krieg für Putin “bedeutungslos” zu machen. Dies berichtet die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform und bezieht sich auf dabei auf Selenskyjs Äußerungen während eines Treffens mit dem Vorsitzenden der Fraktion der Sozialisten und Demokraten im Europäischen Parlament, Irate Perez Garcia, berichtet ein Korrespondent von Ukrinform. “Die wichtigsten Sicherheitsgarantien für uns, wenn wir nicht über Strategie, sondern über Taktik sprechen, über das, was in erster Linie das Leben der Ukrainer retten wird, sind natürlich die Luftabwehrsysteme”, so das Staatsoberhaupt. Wenn der Himel geschützt sei, könne nicht mehr die zivile Infrastruktur – Krankenhäuser, Schulen, Universitäten – getroffen werden.” Selenskyj weiter: “Manchmal verstehe ich es wirklich nicht: Anderthalb Milliarden sind ein System wert. Bitte nehmen Sie dieses Geld aus dem russischen Vermögen. Es wird 30 Milliarden kosten, aber es wird in der Lage sein, unseren Luftraum vollständig und endgültig zu schließen. Und das war’s.”

+++ 08:31 Moskau meldet ukrainische Angriffe auf russische Unternehmen in Grenzregionen +++
Bei nächtlichen ukrainischen Angriffen werden russischen Angaben zufolge zwei Industrieunternehmen in den Grenzregionen Rostow und Brjansk beschädigt. Der Gouverneur von Brjansk, Alexander Bogomas, erklärt auf Telegram, ein Drohnenangriff habe ein Feuer in einer Industrieanlage ausgelöst. Zuvor war bereits bekannt geworden, dass ein Angriff habe ein Unternehmen in der Stadt Taganrog getroffen hatte (siehe Eintrag von 06:07). Laut der Bürgermeisterin von Taganrog, Swetlana Kambulowa, wurde dort bei den Angriffen beschädigt worden. 27 Gebäude seien in der Folge ohne Heizung. Das russische Verteidigungsministerium teilt zudem mit, es habe 14 ukrainische Drohnen über der Region Brjansk abgefangen.

+++ 08:04 Russland angeblich offen für weiteren Gefangenenaustausch mit den USA +++
Russland ist nach eigenen Angaben offen für die Teilnahme an einem weiteren Gefangenenaustausch mit den Vereinigten Staaten. Dies sagt der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow in einem Interview mit NBC News. Nach dem umfangreichsten Gefangenenaustausch zwischen den USA und Russland im August sei Russland “definitiv bereit, einen Gefangenenaustausch in Erwägung zu ziehen”, sagt Rjabkow dem Sender und fügt hinzu, dass ein solcher “ein gesunder Schritt nach vorn sein könnte, insbesondere zu Beginn der nächsten (US-)Regierung”. Russland wird seit Langem beschuldigt, politisch motivierte Urteile unter anderem gegen US-Bürger zu fällen.

+++ 07:36 Tusk: Ukraine-Verhandlungen könnten in diesem Jahr beginnen +++
Polen will nach der Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft im Januar 2025 die diplomatischen Anstrengungen für ein Ende des Krieges koordinieren. “Unsere EU-Ratspräsidentschaft wird unter anderem mitverantwortlich dafür sein, wie die Situation in den Verhandlungen aussieht, die im Winter dieses Jahres beginnen könnten”, sagt der liberalkonservative Ministerpräsident Donald Tusk in Warschau. Er kündigt eine Reihe von Treffen mit ausländischen Politikern an. Der französische Präsident Emmanuel Macron werde am Donnerstag in Warschau erwartet. Der polnischen Nachrichtenagentur PAP zufolge könnte Tusk noch diese Woche auch Selenskyj treffen. Und zu Beginn der polnischen EU-Ratspräsidentschaft soll der britische Premierminister Keir Starmer nach Warschau kommen. Außerdem wird Tusk in die norwegische Hauptstadt Oslo reisen, um sich eng mit den skandinavischen Ländern abzustimmen.

+++ 07:08 DIHK: Deutsch-ukrainischer Handel dürfte neuen Höchststand erreichen +++
Bundeskanzler Olaf Scholz und der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal eröffnen heute Mittag in Berlin das diesjährige deutsch-ukrainische Wirtschaftsforum. Zu der Veranstaltung der Deutschen Industrie- und Handelskammer und des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft werden auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und weitere hochrangige ukrainische Vertreter erwartet. Zwei Diskussionsrunden beschäftigen sich mit zentralen Themen der Zusammenarbeit: dem Energiesektor und der Verteidigungsindustrie. Die Ukraine erzielte nach einem starken Einbruch ihrer Wirtschaft im Jahr 2022 wegen des russischen Angriffs im vergangenen Jahr wieder ein leichtes Wachstum erzielt. Auch in diesem Jahr dürfte es auf ein Plus hinauslaufen. Der deutsch-ukrainische Handel dürfte nach Angaben der DIHK dabei einen neuen Höchststand erreichen.

+++ 06:38 Kiew: Russen töteten mindestens 109 Kriegsgefangene in diesem Jahr +++
Allein in diesem Jahr haben russische Truppen Angaben aus Kiew zufolge bislang mindestens 109 ukrainische Kriegsgefangene getötet. Dies berichtet der ukrainische Ombudsmann Dmytro Lubinets in einem Interview mit ukrainischen Fernsehsendern, wie The New Voice of Ukraine schreibt. Es sei gelungen, Verletzungen der Rechte ukrainischer Kriegsgefangener offiziell zu dokumentieren, so der Ombudsmann. “Dazu gehören leider auch Hinrichtungen und Erschießungen aus nächster Nähe. Allein für das Jahr 2024 bestätigen wir, dass die Russen 109 ukrainische Kriegsgefangene exekutiert haben.” Dabei ist 109 nur die Zahl offiziell dokumentierte Fälle. 2022 bis 2023 wurden laut Lubinets insgesamt 177 solcher Fälle dokumentiert. Der Ombudsmann weist auch darauf hin, dass ukrainische Nachrichtendienste und Strafverfolgungsbehörden regelmäßig über zahlreiche Verletzungen der Rechte von Kriegsgefangenen durch russische Behörden berichten.

+++ 06:07 Raketenangriff auf südwestrussische Hafenstadt +++
Nach einem Raketenangriff wird in der südwestrussischen Hafenstadt Taganrog ein Industriegebiet beschädigt. “Nach vorläufigen Informationen wurde niemand verletzt”, teilt der amtierende Gouverneur, Juri Sljusar, über Telegram mit. Sljusar zufolge haben 14 Autos Feuer gefangen, aber er gibt keine Details darüber bekannt über weitere Treffer und die Größe des Angriffs. Von Seiten der Ukraine gibt es bislang keine Stellungnahme.

+++ 05:41 Im Osten und Süden: Kiews Generäle zählen 200 russische Sturmangriffe +++
Militärisch bleibt die Lage für die Ukraine schwierig. Der Generalstab in Kiew berichtet von knapp 200 russischen Sturmangriffen entlang der Front im Osten und Süden des Landes binnen 24 Stunden. Im Gebiet Charkiw im Osten herrschte Luftalarm. Die ukrainische Luftwaffe warnt vor russischen Gleitbomben, die von Flugzeugen abgeworfen werden.

+++ 04:34 Angriff auf Klinik in Saporischschja: Zahl der Toten steigt auf vier +++
Bei einem russischen Raketenangriff auf eine Klinik in der südukrainischen Stadt Saporischschja werden nach jüngsten ukrainischen Angaben mindestens vier Menschen getötet. Der Gouverneur der Region Saporischschja, Iwan Fedorow, erklärt bei Telegram, 19 weitere Menschen seien verletzt worden. In einem früheren Beitrag sprach Federow von mindestens zwei Toten. Der Angriff habe “zivile Infrastruktur” im Stadtzentrum von Saporischschja getroffen, erklärt der Gouverneur. Die Privatklinik sei dabei “zerstört” worden. Weitere Opfer könnten noch unter den Trümmern liegen.

+++ 02:47 Medwedew reist nach China +++
Der hochrangige russische Sicherheitsbeamte Dmitri Medwedew ist zu zweitägigen Gesprächen mit der chinesischen Führung in Peking eingetroffen, berichten russische Nachrichtenagenturen. Der Besuch von Medwedew, dem stellvertretenden Vorsitzenden des mächtigen russischen Sicherheitsrates, ist Teil der Vertiefung der Beziehungen zwischen Moskau und Peking. Beide Seiten haben versprochen, ihre im Februar 2022 kurz vor der groß angelegten Invasion Russlands in der Ukraine verkündete “Partnerschaft ohne Grenzen” zu intensivieren.

+++ 01:34 Drohne zerstört IAEA-Fahrzeug am Atomkraftwerk Saporischschja +++
Eine russische Drohne hat ein Servicefahrzeug der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) auf dem Weg zum Kernkraftwerk Saporischschja getroffen und schwer beschädigt, berichtet der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. “Dieser Angriff hat deutlich gezeigt, wie Russland alles betrachtet, was mit internationalem Recht, internationalen Institutionen und Sicherheit zu tun hat”, schreibt Selenskyj auf Telegram und fordert eine entschlossene Reaktion der IAEA und der internationalen Partner. IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi verurteilt den Angriff als “inakzeptabel” und betont die entscheidende Rolle der Agentur bei der Verhinderung von Atomunfällen während des Krieges in der Ukraine.

+++ 00:32 Scholz findet Merz’ Besuch in Kiew “gut” +++
Kanzler Olaf Scholz lobt den Besuch des Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz in der Ukraine. “Es ist völlig in Ordnung, wenn der Oppositionsführer sich mit anderen unterhält über die zukünftige Politik. Und ich glaube, dass es auch gut war, dass er jetzt in der Ukraine gewesen ist”, sagt der SPD-Kanzlerkandidat in der ARD. Merz hatte am Montag Kiew besucht, am Dienstag in Warschau den polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk getroffen und dann mit Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron telefoniert.

+++ 23:36 Merz tauscht sich mit Polens Premier über Ukraine aus +++
CDU-Chef Friedrich Merz tauscht sich bei einem Besuch in Warschau mit Polens Regierungschef Donald Tusk über den Krieg in der Ukraine aus. Er habe mit Tusk “über die Bildung einer Kontaktgruppe gesprochen, um einen europäischen Weg zur Beendigung des russischen Krieges gegen die Ukraine zu finden”, schreibt Merz bei X. “Polen kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu.” Der CDU-Chef hatte am Montag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew besucht und diesem dabei erneut die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern zugesagt. Merz kündigt auch ein Gespräch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron zu dem Thema an.

+++ 22:15 Kein Science-Fiction: Selenskyj preist ukrainische Drohnenentwicklungen +++
Die Ukraine setzt bei der Abwehr des russischen Angriffskriegs zunehmend auf weitreichende Raketen und Drohnen aus eigener Produktion. Bislang seien diese Begriffe Science-Fiction gewesen, “heute sind sie Realität”, sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew. Bei der Ehrung verdienter ukrainischer Wissenschaftler nennt er unter anderem die neue Drohne Paljanyzja mit Jetantrieb. Sie wurde Berichten zufolge im August erstmals eingesetzt. “Die Paljanyzja-Rakete ist in die Massenproduktion gegangen”, sagt Selenskyj. “Die Drohnenrakete Peklo hat ihren ersten Kampfeinsatz erfolgreich absolviert”, berichtet er weiter. Die Armee hatte vergangene Woche offiziell die erste Lieferung dieser Fluggeräte mit einer Reichweite von etwa 700 Kilometern bekommen. Außerdem berichtet Selenskyj von erfolgreichen Tests einer Rakete mit der Bezeichnung Ruta. Über deren Eigenschaften ist bislang nichts bekannt. “Die Langstreckenrakete Neptun wird für die Besatzer bald zur schrecklichen Realität werden”, so der Präsident.

+++ 21:27 Demografie-Problem gelöst? Russische Regionen zahlen Studentinnen Geld fürs Kinderkriegen +++
Mittlerweile zahlen elf russische Regionen Studentinnen ab dem kommenden Jahr 100.000 Rubel (1000 Euro) für die Geburt eines Kindes. Dies berichtet das Portal 7×7. So versucht der Kreml das seit vielen Jahren existierende Demografie-Problem anzugehen. Russen haben eine deutlich kürzere Lebenserwartung als viele europäische Staaten. Zunächst starben überdurchschnittlich viele Russen in der Corona-Pandemie, die russische Invasion in der Ukraine verschärft das Problem nochmals immens. So fallen nicht nur viele russische Männer im Krieg, sondern viele, vor allem junge, gut ausgebildete Russen, verließen zudem das Land, als im großen Stil Männer zum Krieg einberufen wurden. Die Prämie wurde bereits im Juli in der Republik Karelien eingeführt, dann folgten weitere Regionen, zuletzt Tomsk und Altai. Bedingungen für die Zahlung sind, dass die Frauen Vollzeitstudentinnen und zwischen 18 und 23 bzw. 18 und 25 Jahre alt sein müssen. Der Kreml hatte zuletzt den kinderlosen Lebensstil zur “extremistischen Ideologie” erklärt, die Norm müssten Familien mit drei oder mehr Kindern sein. 2023 hatte Russland eine Geburtenrate, die so niedrig ist wie seit knapp 20 Jahren nicht mehr (1,45 Kinder pro Frau).

Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.

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