Highlights '24: What's left of the series year

Na, auch vieles verpasst oder nicht geschafft zu gucken, worüber andere sprachen? Am Ende eines Jahres ist es Zeit, die Highlights des Fernseh- und Streaming-Marktes 2024 Revue passieren zu lassen. Eine Auswahl von Serien und Mehrteilern: Was im Gedächtnis blieb oder noch geguckt werden sollte, sagen wir: angesehen werden könnte, wenn noch nicht geschehen.

„Achtsam morden“ (Netflix)

Ausgerechnet ein Achtsamkeitskurs bringt einen ausgebrannten Anwalt (Tom Schilling), der unter Kontrolle eines Gangsters steht, auf eine Idee, wie er sich befreien kann. Er wird zum Serienmörder. Schwarzer Humor aus Deutschland!

„Maxton Hall“ (Prime Video)

Die Serie spielt – gedreht in Deutschland – in der Welt eines britischen Elite-Internats. Es ist die Lovestory einer armen Studentin und eines reichen Schnösels. Der globale Überraschungserfolg machte Harriet Herbig-Matten und Damian Hardung in der Streamingwelt zu Weltstars.

„Love Sucks“ (ZDF)

Und noch mal Damian Hardung: In der ZDFneo-Serie «Love Sucks» verlieben sich ein Vampir und eine Sterbliche. Noch keine Serie habe einen so hohen Anteil an 14- bis 29-Jährigen in der ZDF-Mediathek erreicht, so der Sender.

„Perfekt verpasst“ (Prime Video)

Viele konnten kaum glauben, dass Anke Engelke und Bastian Pastewka noch keine fiktionale Serie gemacht haben. Es geht um zwei Ü50-Singles in Marburg, die sich mal begegnen müssten, um ein Happy End zu erleben. Sehr kurzweilig.

„Rentierbaby“ (Netflix)

Diese Psycho-Miniserie des schottischen Comedians Richard Gadd war ein Überraschungshit. Es geht um einen Mann, den eine Stalkerin verfolgt. Selten zuvor wurde Missbrauch so eindringlich und schwarzhumorig erzählt.

„Ripley“ (Netflix)

Diese Romanfigur von Patricia Highsmith wurde schon öfter verfilmt, etwa mit Alain Delon oder Matt Damon. Andrew Scott brilliert als durch und durch amoralischer Betrüger in dieser Schwarz-Weiß-Serie.

„Monster: Die Geschichte von Lyle und Erik Menendez“ (Netflix):

Für True-Crime-Fans ist die zweite „Monster“-Staffel (nach der über Jeffrey Dahmer 2022) ein Muss: Sie zeigt die Story der Brüder Menendez, die 1989 in Beverly Hills ihre Eltern ermordeten. Eine Duschszene von Erik (gespielt vom gut gebauten Cooper Koch) gilt manchen als die Nacktszene des Jahres.

„Emily in Paris“ (Netflix)

Auch Staffel vier trieft vor Klischees, nicht nur über Frankreich, sondern auch über Italien. Doch die Serie hat mit Emilys Chefin Sylvie (Philippine Leroy-Beaulieu) immer noch eine der besten weiblichen Figuren überhaupt. Und Frankreich hat Angst, Emily (Lily Collins) nun an Rom zu verlieren.

Shogun (Disney+)

Die Literaturverfilmung brach bei den Emmy Awards einen Rekord. Die Buchadaption gewann 18 Preise – mehr hat es in einem einzigen Jahrgang noch nie für eine Serie gegeben. Allein das ist vielleicht ein Grund, sie zu schauen.

„Where’s Wanda?“ (Apple TV+)

In der ersten deutschsprachigen Serie des Streamingdienstes Apple TV+ (okay, der Titel ist schon mal englischsprachig) spielen Heike Makatsch und Axel Stein mit. Die Serie ist ein gewagter Genre-Mix und fällt mit schwarzem Humor auf.

„Becoming Karl Lagerfeld“ (Disney+)

Daniel Brühl kann auch den jungen Karl Lagerfeld zum Leben erwecken – in Konkurrenz zum legendären Yves Saint Laurent, im Gefühlskampf mit dem Dandy Jacques de Bascher und der Diva Marlene Dietrich (Sunnyi Melles).

„Kafka“ (ARD)

Die Miniserie (Drehbuchautor Daniel Kehlmann; Regisseur David Schalko) verwebt Leben und Werk des legendären Schriftstellers Franz Kafka (1883-1924) im besten Sinne kafkaesk. Joel Basman in der Titelroll ist hervorragend.

„Schwarze Früchte“ (ARD)

Es geht um Lalo, einen queeren Schwarzen/schwarzen Schwulen in Hamburg, und seine Entourage. Ironisch, nervig und subversiv zeigt die Serie von Lamin Leroy Gibba Leben in Deutschland aus einer besonderen Perspektive.

„Disko 76“ (RTL+)

Die sechs Folgen von „Disko 76“ ließen Mode, Musik und Tanz der 70er zurück auf die Bildschirme kommen. Die unkonventionelle Serie verbindet Familiendrama, eine Liebesgeschichte und einen Kriminalfall – ambitioniert.

„Charité“ (ARD)

Quotenmäßig war sie ein Flop für die ARD, die vierte Staffel der Krankenhausserie. Für viele funktionierte nicht so richtig, dass sie 2049 spielt; doch den Machern muss man zugestehen, hier mal Zukunft gewagt zu haben.

„Herrhausen – Der Herr des Geldes“ (ARD)

Deutsche Geschichte ist bestens geeignet als Serienstoff, der dann aber auch modern gelingen muss. Dieser Politthriller über Alfred Herrhausen, der in den 80ern an die Spitze der Deutschen Bank kam und im November 1989 bei einem Bombenattentat ermordet wurde, glänzt mit Oliver Masucci in der Titelrolle.

„The Day of the Jackal“ (Sky)

Spätestens durch „Fantastische Tierwesen“ wurde Oscar-Preisträger Eddie Redmayne weltbekannt. Von einer ganz anderen Seite zeigt sich der Brite in dieser Thriller-Serie. Als eiskalter Killer begeht er Auftragsmorde und gerät in den Blick des Geheimdienstes. Gelungene Adaption des Romans „Der Schakal“.

„Yellowstone“ (AXN Black, Paramount+)

In den lange erwarteten letzten Folgen dieser Serie ist Kevin Costner nicht mehr zu sehen, mutmaßlich, weil er zu sehr mit dem eigenen Western-Projekt „Horizon“ beschäftigt war. Mit hastig umgeschriebenem Drehbuch und ohne Costner als Familien-Patriarch John Dutton hat „Yellowstone“ an Reiz verloren.

„Zwei an einem Tag“ (Netflix)

Romantik pur, zum Heulen schön, kommentierten viele. Anders als die Filmfassung von 2011, berührte die Serienadaption (des Stoffes von David Nicholls’ Roman „One Day“) mit Ambika Mod und Leo Woodall viele mehr als damals der Film mit Anne Hathaway und Jim Sturgess in den Hauptrollen.

„Die Zweiflers“ (ARD)

Die laut internationalem Serienfestival von Cannes „beste Serie des Jahres“ dreht sich tragisch-humoristisch um eine jüdische Familie in Frankfurt – exzellent besetzt mit Sunnyi Melles, Aaron Altaras und vielen mehr.

„Nobody Wants This“ (Netflix)

Eine Sex-Podcasterin und ein (sexy) Rabbiner verlieben sich in L.A. ineinander und kommunizieren offen und ehrlich ohne Spielchen. Diese Serie ließ Medien einen neuen Männertypus feiern und sorgte für viel Gesprächsstoff.

„30 Tage Lust“ (ARD)

Ein Pärchen beschließt nach vielen Jahren Monogamie den Deal „30 Tage, keine Person zweimal und nichts sagen“. Was nach verrückter Sexserie eines Streaming-Anbieters klingt, ist in der öffentlich-rechtlichen Mediathek zu bestaunen. (dpa)

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