Weihnachtszeit – und Streik bei Amazon: Die Gewerkschaft Verdi hat zu Arbeitsniederlegungen beim Versandhändler-Giganten aufgerufen.
Bereits am Donnerstag begann der Streik beim Standort in Werne (Nordrhein-Westfalen). Verdi kündigte an: „Bundesweit folgen weitere Amazon-Standorte, die bis zum Ende des Jahres zu Arbeitsniederlegungen von Verdi aufgerufen werden.“
Die Gewerkschaft fordert die Anerkennung des Tarifvertrags des Einzel- und Versandhandels sowie einen Tarifvertrag für gute und gesunde Arbeit.
Auch in den USA wird gestreikt
Auch in den USA gibt es Streikaufrufe. „Solidarität kennt keine nationalen Grenzen“, erklärte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Silke Zimmer. Verdi sei „weltweit mit anderen Gewerkschaften und den Amazon-Beschäftigten vernetzt“. Dort gehe es ebenfalls um bessere Arbeitsbedingungen.
„Amazon hat enorm auf dem Rücken seiner Beschäftigten profitiert, während das Unternehmen sich weigert, deren Forderungen nach fairen Löhnen, sicheren Arbeitsbedingungen und Respekt am Arbeitsplatz zu erfüllen“, sagte Christy Hoffman, Generalsekretärin der Internationalen Dienstleistungsgewerkschaft UNI Global Union. Die Streiks seien „eine eindringliche Erinnerung daran, dass Amazon seine Belegschaft nicht länger ignorieren kann“.
Amazon bleibt gelassen
Am Donnerstag legten laut Gewerkschaftsangaben bereits Tausende Amazon-Beschäftigte in den USA die Arbeit nieder. Betroffen waren Standorte in New York, Atlanta, San Francisco und Illinois. Weitere Aktionen sollen folgen.
Amazon selbst bleibt gelassen. Das Unternehmen rechnet wie üblich nicht mit Auswirkungen der Streiks auf sein Geschäft. „Kundinnen und Kunden können sich auf eine zuverlässige Lieferung ihrer Bestellungen verlassen“, hieß es.
„Die Kolleginnen und Kollegen profitieren von fairen Löhnen und guten Zusatzleistungen“, erklärte Amazon. Der Einstiegslohn in Deutschland liege bei 15 Euro brutto pro Stunde. Dazu gebe es viele Extras, wie die Förderung von Weiterbildungsmaßnahmen und die Kostenübernahme des Deutschlandtickets – auch nach der Erhöhung auf 58 Euro ab Januar.