Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 22:23 Ukrainischer Generalstab: Behauptungen zur Versetzung von Luftverteidigungskräften “inkorrekt” +++

Einem Bericht des “Kyiv Independent” zufolge hat der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte Behauptungen, dass Luftverteidigungspersonal aufgrund von Truppenmangel in Infanterierollen versetzt werde, teilweise zurückgewiesen. Die Behauptungen seien “nicht glaubwürdig und inkorrekt”, erklärte der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte demnach in einem Facebook-Beitrag. “An den Versetzungen sind Militärangehörige der Sicherheitskräfte der Ukraine, einige rückwärtige mobile Feuergruppen sowie Personal beteiligt, das nicht an der Wartung und dem Betrieb von High-Tech-Waffen und militärischer Ausrüstung beteiligt ist”, heißt es demnach in der Erklärung. Die Reaktion erfolgte nach der Veröffentlichung eines Berichts des “Guardian”, in dem behauptet wurde, hochqualifizierte Luftverteidigungsspezialisten – teilweise im Westen ausgebildet – würden in Infanterierollen versetzt, wodurch die Luftverteidigungsfähigkeiten der Ukraine geschwächt würden.

+++ 21:39 DRK-Präsidentin beklagt Spendenrückgang – mobile Heizkessel in Ukraine +++
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat im Jahr 2024 einen massiven Spenden-Rückgang im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen müssen. Bisher seien 40 Millionen Euro eingegangen, im Jahr 2023 seien es 99 Millionen Euro gewesen, sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt der “Rheinischen Post”. “Wir verzeichnen einen deutlichen Rückgang, der mich angesichts der humanitären Lage weltweit bedrückt.” Das im Vorjahr vergleichsweise höhere Spendenaufkommen führte Hasselfeldt unter anderem auf die verheerenden Erdbeben in der Türkei und im benachbarten Syrien zurück. Bei den Beben waren im Februar 2023 mehr als 60.000 Menschen ums Leben gekommen. Nach dem vergleichsweise zurückhaltenden Spenden-Jahr 2024 hofft die DRK-Präsidentin auf eine Steigerung im Jahr 2025, “um möglichst vielen Menschen helfen zu können.” Von den Spenden des Jahres 2024 seien zehn Millionen Euro in die Ukraine geflossen. “Dieser Winter wird für die Bevölkerung der bisher härteste, auch weil große Teile der Infrastruktur zerstört sind”, sagte Hasselfeldt. Das DRK habe die Hilfe entsprechend angepasst und liefere jetzt auch mobile Heizkessel.

+++ 20:58 Mann in Russland wegen angeblicher Spionage für FBI zu 19 Jahren Haft verurteilt +++
Ein Gericht in Russland hat einen Mann wegen angeblicher Spionage für die US-Bundespolizei FBI zu 19 Jahren Gefängnis verurteilt. Das Gericht in Orenburg befand den 1993 geborenen Mann in mehreren Anklagepunkten für schuldig, unter anderem wegen “Hochverrats”, wie der russische Inlandsgeheimdienst FSB am Samstag mitteilte. Die Ermittlungen hätten “bestätigt, dass er eine vertrauliche Zusammenarbeit mit Vertretern der US-Geheimdienste aufgebaut hatte”. Die Haft muss er demnach in einer Strafkolonie unter “erschwerten Bedingungen” antreten. Der Mann war den FSB-Angaben zufolge im Januar 2023 festgenommen worden, “weil er einer ausländischen Organisation bei Aktivitäten geholfen hat, die die Sicherheit Russlands beeinträchtigen”. Demnach übermittelte er dem FBI “die Identität und weitere persönliche Daten von russischen Militärvertretern”. Das Urteil sei “noch nicht rechtskräftig”.

+++ 20:10 CIA-Chef in Kiew – seltenes Foto entsteht +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist in Kiew mit dem Chef des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, William Burns, zusammengetroffen. “Bill Burns hat der Ukraine seinen letzten Besuch als CIA-Direktor abgestattet”, gab Selenskyj im Onlinedienst Telegram bekannt. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 sei er häufig mit Burns zusammengetroffen, fügte der Präsident hinzu. Die meisten Treffen hatten die Regierungen in Kiew und Washington allerdings geheim gehalten. “Er und ich hatten während dieses Krieges viele Treffen und ich bin dankbar für seine Hilfe”, erklärte Selenskyj. “Normalerweise werden solche Treffen nicht öffentlich bekannt gegeben, und alle unsere Treffen – in der Ukraine, in anderen europäischen Ländern, in Amerika und in anderen Teilen der Welt – fanden ohne offizielle Informationen statt.” Selenskyj veröffentlichte ein Foto, auf dem er Burns die Hand schüttelt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (l.) gibt dem CIA-Direktor William Burns bei dessen Besuch in Kiew die Hand.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (l.) gibt dem CIA-Direktor William Burns bei dessen Besuch in Kiew die Hand.

(Foto: picture alliance/dpa/Ukrainian Presidential Press Office)

+++ 19:16 Selenskyj droht Luftangriffe auf russisches Gebiet an +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat als Vergeltung für russische Luftangriffe weitere Attacken gegen Militäreinrichtungen in Russland angedroht. “Wir werden auf jeden Fall weiterhin russische militärische Ziele mit Drohnen und Raketen angreifen”, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache aus Kiew. Dabei setze die Ukraine mehr und mehr selbst produzierte Waffen ein. Es gehe gegen “genau die Militärbasen, die russische militärische Infrastruktur, die für diesen Terror gegen unser Volk genutzt wird”.

+++ 18:47 Andrij Melnyk bekommt neue Aufgabe +++
Der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, wird sein Land künftig bei den Vereinten Nationen in New York vertreten. “Ich bin Präsident Wolodymyr Selenskyj und Außenminister Andrij Sybiha für das große Vertrauen sehr dankbar”, sagte Melnyk dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). “Die UN müssen eine stärkere Rolle spielen, um den russischen Aggressionskrieg zu beenden und einen gerechten Frieden für die Ukraine samt Sicherheitsgarantien zu erreichen. An dieser wichtigen Aufgabe werde ich in New York – Seite an Seite mit unseren deutschen Freunden und Verbündeten – unermüdlich arbeiten.” Nach seiner Zeit als Botschafter in Deutschland wechselte Melnyk im Oktober 2022 nach Kiew, wo er Vize-Außenminister wurde. Im Juni 2023 wurde er als Botschafter der Ukraine in Brasilien.

+++ 18:03 Beschädigte Ostsee-Kabel: Verdächtiges chinesisches Schiff setzt Fahrt fort +++
Das nach der Beschädigung von zwei wichtigen Unterwasserkabeln in der Ostsee unter Verdacht geratene chinesische Schiff hat nach einem Monat seine Fahrt fortgesetzt. Die “Yi Peng 3” habe den Anker gelichtet und sei nach Angaben der Besatzung auf dem Weg in Richtung der ägyptischen Hafenstadt Port Said, sagte Hanna Buhler von der schwedischen Küstenwache am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Mitte November waren binnen 48 Stunden Schäden an einem Telekommunikations-Kabel zwischen Deutschland und Finnland sowie an einem derartigen Kabel zwischen Schweden und Litauen gemeldet worden. Das chinesische Frachtschiff “Yi Peng 3”, das zu dem Zeitpunkt in dem Gebiet in schwedischen Hoheitsgewässern fuhr, geriet in Verdacht, die Kabel beschädigt zu haben. China wies die Vorwürfe zurück. Die Schäden an den beiden wichtigen Unterwasserkabeln ließen bei europäischen Politikern den Verdacht auf Sabotage durch Russland im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg laut werden, Finnland, Schweden und Deutschland nahmen Ermittlungen auf. Russland wies den Vorwurf der Sabotage als “absurd” und “lächerlich” zurück. Die Spannungen im Ostsee-Raum haben seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine im Februar 2022 deutlich zugenommen.

+++ 17:10 Zivilisten in Region Cherson getötet und verletzt +++
Die südukrainische Region Cherson meldet erneut heftige Angriffe durch die Russen. An diesem Samstag seien drei Zivilisten getötet worden, schreibt die Nationalpolizei. Die Opfer waren demnach 52, 53 und 75 Jahre alt. 13 weitere Zivilisten seien verletzt worden. Neben der Stadt Cherson hätten zahlreiche Siedlungen umliegender Bezirke unter schwerem Beschuss gestanden.

+++ 16:22 Wagenknecht glaubt nicht an russischen Angriff auf weitere Länder in Europa +++
Die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht glaubt nach eigenen Worten nicht, dass der russische Präsident Wladimir Putin nach dem Angriffskrieg gegen die Ukraine weitere Länder in Europa angreifen würde. “Ich weiß nicht, was Putin will. Aber Russland wäre militärisch überhaupt nicht in der Lage, das zu erreichen”, sagte Wagenknecht der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” vom Samstag. Eine Armee, die daran scheitere, Kiew einzunehmen, werde “wohl kaum das Baltikum überrollen”.

+++ 15:37 Russische Marine bekommt nächstes U-Boot, das Superwaffe tragen kann +++
Russland entwickelt seit den frühen 1990er Jahren im Projekt 885 und dem Folgeprojekt 885M Atom-U-Boote, welche ihre Vorgänger aus Sowjetzeiten ersetzen sollen. Die Boote “Sewerodwinsk”, “Kasan”, “Nowosibirsk” und “Krasnojarsk” sind bereits in den Dienst gestellt. Nun folgt mit der “Archangelsk” das fünfte U-Boot der sogenannten Yasen-(M)-Klasse, wie die russische Nachrichtenagentur TASS berichtet. Das Boot habe alle Testphasen erfolgreiche durchlaufen, zitiert die Agentur Michail Budnichenko, den CEO der Sewmasch-Werft am Weißen Meer in Sewerodinsk. “Wir bereiten es nun auf die Überstellung zur Marine vor.” Eine Besonderheit: “Die Mehrzweck-Atom-U-Boote des Yasen-M-Projekts werden (…) standardmäßig mit dem Zirkon-Raketensystem ausgerüstet”, hatte Alexej Rachmanow, Vorstandsvorsitzender der United Shipbuilding Corporation (USC), 2023 in einem Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur RIA gesagt. Die seegestützten Zirkon-Hyperschallraketen haben eine Reichweite von 900 Kilometern und können sich mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit fortbewegen.

+++ 15:03 Selenskyj zu Magdeburg: “Bleibt stark, liebe deutsche Freunde” +++
Nach dem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Anteilnahme ausgedrückt. Gewalt dürfe sich nirgendwo durchsetzen, schrieb er auf Deutsch, Englisch und Ukrainisch bei X. “Wir stehen an der Seite der Menschen in Magdeburg und aller Deutschen an diesem dunklen Tag. Bleibt stark, liebe deutsche Freunde.”

+++ 14:28 Orban schlägt Trick für Gastransporte vor +++
Ungarn führt Gespräche mit Russland und der Ukraine über die Fortsetzung von Gaslieferungen über die Ukraine. Obwohl diese nach Ungarn mittlerweile über die Turkstream-Pipeline erfolgten, wolle das Land die Transportroute über die Ukraine nicht aufgeben, sagt Ministerpräsident Viktor Orban. “Wir versuchen nun einen Trick… Was wäre, wenn das Gas, bevor es das Gebiet der Ukraine erreicht, nicht mehr russisch wäre, sondern bereits im Besitz der Käufer”, sagt Orban. Einen ähnlichen Vorschlag unterbreitete auch der slowakische Ministerpräsident Robert Fico. Zum Jahresende läuft der Transitvertrag zwischen Russland und der Ukraine aus. Die Ukraine hat mehrfach angekündigt, diesen Vertrag aufgrund des Krieges nicht verlängern zu wollen. Die Gaspipeline durch die Ukraine ist eine der letzten wichtigen Transportwege für russisches Erdgas nach Europa. Vor allem die Slowakei, Tschechien und Österreich beziehen nach wie vor einen Großteil ihres Erdgases über diesen Weg.

+++ 13:52 Magdeburg ist auch in Ukraine Thema: “Gibt große Anteilnahme in Kiew” +++
Die Nachrichten über den Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt drängen in Kiew sogar die eigene Kriegsberichterstattung zurück, wie ntv-Reporter Jürgen Weichert vor Ort beobachten kann. Die Ankündigung weiterer Waffenhilfen aus Deutschland wird positiv aufgenommen.

+++ 13:21 UN verzeichnen über 12.000 getötete ukrainische Zivilisten +++
Durch Russlands Angriffskrieg sind in der Ukraine nach UN-Angaben bisher mehr als 12.000 Zivilisten getötet worden. Bis Ende November verzeichnete das Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR) mehr als 12.340 getötete und mehr als 27.836 verletzte Zivilisten in der Ukraine. Das sagt die UN-Beauftrage für Abrüstungsfragen, Izumi Nakamitsu, am Freitag vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. Die Zahl der Opfer durch Luftangriffe sei dabei im Vergleich zu 2023 stark gestiegen: Die Zahl der Toten habe sich mit 341 verdreifacht und die Zahl der Verletzten mit 1803 versechsfacht.

+++ 12:50 Hochhäuser in Kasan brennen nach Drohnenangriffen +++
Ein in den sozialen Medien veröffentlichtes Video zeigt eine Explosion mitten in einem Hochhaus. Eine ukrainische Drohne soll das Gebäude in der russischen Stadt Kasan getroffen haben. Insgesamt acht Drohnen sollen Brände in mehreren Gebäuden ausgelöst haben, heißt es von der staatlichen Agentur Ria Novosti.

+++ 12:18 Partisanenbewegung berichtet von Panzer-Transporten +++
Die ukrainische Partisanenbewegung Atesch will russische Militärtransporte beobachtet haben: Dabei werde Ausrüstung in Richtung Kurachowe in der ostukrainischen Region Donezk verlegt, schreibt die anti-russische Gruppierung von Krim-Tartaren und ethnischen Ukrainern in sozialen Medien. Es ist von einer Kolonne die Rede. Transportiert würden Kampf- und Schützenpanzer sowie gepanzerte Fahrzeuge. Atesch schreibt, die Besatzer verlegten alle verfügbaren Ressourcen in die Region Donezk, wo sie weiterhin katastrophale Verluste erlitten.

+++ 11:30 Russland will weiteres Dorf erobert haben +++
Die russischen Streitkräfte haben dem Verteidigungsministerium in Moskau zufolge im Osten der Ukraine eine weitere Ortschaft unter ihre Kontrolle gebracht. Das Dorf Kostjantynopolske in der Region Donezk sei eingenommen worden. Unabhängig überprüfen lässt sich dies nicht. Die russischen Truppen sind allerdings in den vergangenen Wochen im Osten der Ukraine rasch vorgerückt.

+++ 11:02 Ukraine: Russland bombardiert Krebsklinik +++
In Cherson ist gestern Abend eine medizinische Einrichtung angegriffen worden, wie die regionale Militärverwaltung mitteilt. Das russische Militär habe die onkologische Klinik aus der Luft mit zwei Bomben angegriffen. Es sei niemand verletzt worden, jedoch sei das Gebäude schwer beschädigt worden.

+++ 10:35 Pistorius: “Wir sind auf dem Weg zur Kriegstüchtigkeit” +++
Fast drei Jahre nach Russlands Angriff auf die Ukraine bescheinigt Verteidigungsminister Boris Pistorius der deutschen Gesellschaft, sich “Schritt für Schritt” an die Bedrohungslage anzupassen. “Wir sind auf dem Weg zur Kriegstüchtigkeit”, sagt Pistorius der Funke Mediengruppe. “Wir reden heute sehr viel offener über die Bedrohungslage als noch vor wenigen Jahren und können ebenso ehrlich über notwenige Maßnahmen diskutieren.” Kritik an dem Begriff “Kriegstüchtigkeit” weist der SPD-Politiker zurück. “Ich verstehe, dass das viele erschrocken hat, aber ich bereue die Wortwahl nicht.” Er wolle in aller Klarheit eine Botschaft vermitteln, sagt Pistorius: “Wenn Putin angreift, müssen wir Krieg führen können. Das wäre ein Verteidigungskrieg, aber es wäre ein Krieg. Wenn wir diesen nicht führen könnten, würden wir im Fall eines Angriffskriegs verlieren.”

+++ 09:56 Drei russische Flughäfen stellen zeitweise Betrieb ein +++
In Russland haben drei Flughäfen nach Angaben der Luftfahrtaufsicht Rosawiazia wegen ukrainischer Drohnenangriffe zeitweise ihren Betrieb eingestellt. Betroffen sei der Flughafen in Kasan, das 800 Kilometer östlich von Moskau liegt, teilt Rosawiazia auf Telegram mit. Dem Verteidigungsministerium in Moskau zufolge wurde Kasan am Morgen in drei Wellen angegriffen. In Ischewsk, einer kleineren Stadt nordöstlich von Kasan, und in Saratow, 650 Kilometer südlich von Kasan, seien ebenfalls die Starts und Landungen von Flugzeugen ausgesetzt worden, erklärt Rosawiazia weiter.

+++ 09:35 Ukraine meldet erneut massive Drohnenangriffe +++
Die russischen Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben in der Nacht mit 113 Drohnen angegriffen. 57 von ihnen seien abgefangen und zerstört worden, teilt die ukrainische Luftwaffe mit. 56 weitere Drohnen hätten ihre Ziele nicht erreicht, meist wegen Störungen durch elektronische Kriegsführungssysteme. Zudem habe Russland eine Rakete vom Typ S-400 auf das Zentrum der Ukraine abgefeuert. Es sei dabei kein Schaden entstanden. Russland greift die Ukraine fast täglich mit Dutzenden Drohnen an. Häufig ist die Energieversorgung das Ziel.

+++ 09:17 Moskau wirft Ukraine Angriff auf zivile Ziele in Kasan vor +++
Das russische Verteidigungsministerium wirft der Ukraine Drohnenangriffe auf zivile Infrastruktureinrichtungen in Kasan vor. Die Drohnen seien in drei Wellen aus verschiedenen Richtungen eingesetzt worden, schreibt das Ministerium bei Telegram. Insgesamt seien sechs Drohnen zerstört worden. Zuvor hatte das Verteidigungsministerium mitgeteilt, dass in der Nacht 19 ukrainische Drohnen über den Regionen Belgorod, Woronesch, Kursk, Krasnodar sowie über dem Schwarzen Meer zerstört worden sein. Diese Angaben sind nicht überprüfbar. Eine Stellungnahme von Seiten der Ukraine liegt bisher nicht vor.

+++ 08:35 Russische Medien berichten von Drohnenangriffen auf Kasan: Hochhäuser getroffen +++
Russische Medien berichten von Drohnenangriffen in der zentralrussischen Stadt Kasan am Morgen. In Folge des Angriffs seien in mehreren Gebäuden Brände ausgebrochen, schreibt die staatliche Nachrichtenagentur Ria Novosti. Darunter sei auch ein Wohnkomplex. Verletzt worden sei niemand, heißt es bei Ria weiter. Der Betrieb des Flughafens von Kasan sei am Morgen vorübergehend eingeschränkt worden. Unter anderem der russische Telegram-Kanal Baza verbreitet Videos, die Drohneneinschläge in Hochhäuser in Kasan zeigen sollen. Der Wohnkomplex Azure Skies sei von zwei Drohnen getroffen worden, meldet Baza. Insgesamt seien es bei dem Angriff in Kasan acht Drohnen gewesen. Laut Kasan suchten Menschen in einer U-Bahn-Station Schutz. Über mögliche Opfer sei noch nichts bekannt, meldet Baza. Ein weiteres Video soll den Abschuss einer Drohne über der Stadt zeigen. Auch von einem Drohnenangriff auf ein Industrieunternehmen in Kasan ist die Rede. Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

+++ 08:04 Saporischschja meldet Verletzte nach Drohnenangriffen +++
Aus der Stadt Saporischschja werden am Abend vier Verletzte nach Drohnenangriffen gemeldet. Es handele sich um einen 12-jährigen Jungen und drei Frauen, schreibt der Gouverneur der Region, Iwan Fedorow auf Telegram. Dazu veröffentlicht er Fotos von einem Wohnhaus mit zahlreichen zerbrochenen Fensterscheiben. Zudem spricht er von mindestens zwei Verletzten bei weiteren Drohnenangriffen in der Region. Insgesamt habe die russische Armee die Region Saporischschja binnen eines Tages mit 173 Drohnen angegriffen. Zudem habe es Angriffe mit Artillerie und Raketenwerfern auf mehrere Siedlungen gegeben.

+++ 07:27 SPD warnt vor Wahlkampf-Einmischung durch Musk und Putin +++
Die SPD sieht in der Empfehlung des US-Milliardärs Elon Musk zur Wahl der AfD eine “Attacke auf die deutsche Demokratie”. “Es muss jeden Demokraten beunruhigen, wenn sich (Anmerkung der Redaktion: Russlands Präsident) Putin und Musk gleichzeitig in den deutschen Wahlkampf einmischen”, sagt der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil dem “Tagesspiegel” mit Blick auf eine vorgezogene Bundestagswahl. “Dass sich beide für die AfD engagieren, spricht für sich.” Der Post von Musk zeige, “dass wir uns auf einen harten Wahlkampf einzustellen haben: nicht nur im eigenen Land gegen Lügen und Hetze der AfD, sondern auch von Akteuren außerhalb, die die deutsche Demokratie attackieren und unser Land destabilisieren wollen”. Musk hatte am Freitag auf seiner Plattform X geschrieben: “Nur die AfD kann Deutschland retten”. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 06:53 Brigade berichtet von erstem Bodenangriff nur mit Robotersystemen +++
Die ukrainischen Streitkräfte sollen erstmals einen Bodenangriff ausschließlich mit Robotersystemen durchgeführt haben. Eingesetzt worden seien anstatt von Infanterie unbemannte Landfahrzeuge und First-Person-View-Drohnen, sagt ein Sprecher einer ukrainischen Brigade, die in Richtung Charkiw operiert, laut der US-Denkfabrik Institut für Kriegsstudien (ISW). Der Angriff in der Nähe von Lyptsi nördlich von Charkiw habe russische Stellungen zerstört, wird der Militär weiter zitiert. Die unbemannten Landfahrzeuge seien mit Dutzenden von Maschinengewehren ausgestattet gewesen, auch könnten sie Minen legen und räumen. Die Denkfabrik schreibt, ukrainische Offizielle hätten “wiederholt die Bemühungen hervorgehoben, technologische Innovationen und asymmetrische Angriffsmöglichkeiten zu nutzen, um die begrenzten personellen Ressourcen der Ukraine auszugleichen, während Russland bereit ist, für marginale Gebietsgewinne untragbare Opferzahlen in Kauf zu nehmen”.

+++ 06:10 Hochhaus in Charkiw von Drohne getroffen +++
Eine russische Angriffsdrohne hat am Abend ein Hochhaus in Charkiw getroffen, wie ukrainische Behörden mitteilen. Rettungskräften zufolge wurden sechs Menschen verletzt, darunter eine Zwölfjährige. In dem neunstöckigen Wohnhaus brach ein Feuer aus, dieses wurde gelöscht.

+++ 05:32 Putin ruft 2025 zum “Jahr der Verteidiger des Vaterlandes aus” +++
Der russische Präsident Wladimir Putin kündigt an, dass das Jahr 2025 in Russland das Jahr der Verteidiger des Vaterlandes sein wird, berichtet die Nachrichtenagentur TASS. Im kommenden Jahr feiert Russland den 80. Jahrestag des Sieges im Vaterländischen Krieg, wie der Zweite Weltkrieg genannt wird. “In diesem Zusammenhang schlage ich vor, das Jahr 2025 zum Jahr der Verteidiger des Vaterlandes zu Ehren der Teilnehmer der besonderen Militäroperation und zum Gedenken an die Taten all unserer Vorfahren zu erklären, die in verschiedenen Epochen der Geschichte für das Mutterland gekämpft haben. Zu Ehren unserer Väter, Großväter und Urgroßväter, die den Nationalsozialismus besiegt haben”, so Putin. Seit 2007 erlässt der Präsident jedes Jahr ein Dekret, um das nächste Jahr einem bestimmten Thema zu widmen und die öffentliche Aufmerksamkeit darauf zu lenken. Zum Auftakt dieser Tradition wurde 2008 zum Jahr der Familie erklärt.

+++ 03:04 Pistorius sieht Bundeswehr nach Waffenstillstand in der Ukraine in Verantwortung +++
Verteidigungsminister Boris Pistorius sieht einen Einsatz der Bundeswehrsoldaten vor Kriegsende in der Ukraine nicht vor. “Solange der Krieg nicht beendet ist, wird es keine deutschen Soldaten auf ukrainischem Boden geben”, sagt Pistorius den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut Vorabbericht. Er sieht aber einen Einsatz der Bundeswehr auf Deutschland zukommen, sollten Friedenstruppen einen Waffenstillstand in der Ukraine absichern müssen. “Deutschland könnte als größtes NATO-Land in Europa und größte Volkswirtschaft in Europa nicht unbeteiligt an der Seite stehen.” Er betont allerdings: “Die Frage stellt sich, wenn es einen Waffenstillstand oder einen Frieden geben sollte – und wenn klar ist, wie der aussieht.”

+++ 01:08 Ukraine und Russland tauschen 1500 Weihnachtsgeschenke für Kriegsgefangene aus +++
Die Menschenrechtsbeauftragten der Ukraine und Russlands tauschen bei einem Treffen in Belarus Briefe und Weihnachtspäckchen für Kriegsgefangene auf der jeweils anderen Seite aus. Das teilen der ukrainische Ombudsmann Dmytro Lubinez und die russische Menschenrechtsbeauftragte Tatjana Moskalkowa mit. Den Ort der Begegnung in dem Drittstaat nennen sie nicht. Es ist der erste öffentlich gewordene Kontakt derartig ranghoher Staatsvertreter der Kriegsparteien seit langem. Es seien jeweils 1500 Weihnachtspäckchen für Kriegsgefangene sowie Briefe von Angehörigen ausgetauscht worden, schreibt Moskalkowa auf Telegram. Lubinez teilt mit, es seien auch Listen mit Kriegsgefangenen sowie in Russland festgehaltenen ukrainischen Zivilisten übergeben worden. Mit der Aktion verbunden ist demnach die Rückkehr von mehr als 500 Leichen ukrainischer Soldaten aus Russland. Dies war schon vorher mitgeteilt worden.

+++ 22:19 Selenskyj dankt Deutschland für weiteres Flugabwehrsystem Iris-T +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschland für ein weiteres hochmodernes Flugabwehrsystem Iris-T gedankt. Er nannte es eine Antwort auf die Bitte der Ukraine um mindestens 19 weitere Systeme zum Schutz ihrer Kraftwerke. “Wir sind jetzt mit neuen Vereinbarungen zur Luftverteidigung aus Brüssel zurückgekehrt”, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft aus Kiew. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte am Donnerstag beim EU-Gipfeltreffen in Brüssel die Übergabe einer weiteren Iris-T an die Ukraine bestätigt. Es handelte sich dabei aber um eine seit längerem angekündigte Lieferung.

+++ 21:28 Neue Gnadenfrist für Betreiberfirma Nord Stream 2 +++
Über die Zukunft der Nord Stream 2 AG ist immer noch nicht entschieden. Ein Schweizer Gericht im Kanton Zug hat den Gläubigern des hoch verschuldeten Pipeline-Betreibers in Besitz der russischen Gesellschaft Gazprom eine letzte Frist gesetzt, um über einen vorgelegten Nachlassvertrag zu entscheiden. Sie haben bis 8. Januar 2025 Zeit, um Zustimmungen einzureichen. “Bei Nichterreichen des erforderlichen Quorums wäre der unterbreitete Nachlassvertrag nicht angenommen und würde zur Konkurseröffnung führen”, teilte der Sachwalter Transliq auf Anfrage mit. Transliq war eingesetzt worden, um Sanierungsmöglichkeiten oder eine Einigung mit Gläubigern zu erarbeiten. Über Details des Nachlassvertrags machte Transliq keine Angaben. Bei solchen Verträgen geht es meist darum, Vermögenswerte zu veräußern, um Gläubiger teilweise zu entschädigen.

+++ 20:42 Litauens Regierungschef warnt vor “Appeasement-Falle” +++
Bei seinem ersten Besuch in der von Russland angegriffenen Ukraine hat der neue litauische Regierungschef die weitere anhaltende Unterstützung seines Landes zugesichert. “Litauen wird weiterhin alle Anstrengungen für unser gemeinsames Ziel unternehmen – den Sieg der Ukraine und einen gerechten und dauerhaften Frieden in Europa”, sagte Gintautas Paluckas. Zu seinem ersten Auslandsbesuch seit Amtsantritt war Paluckas mit nahezu seinem gesamten Ministerkabinett zu den ersten litauisch-ukrainischen Regierungskonsultationen nach Kiew gereist. Paluckas warnte mit Blick auf die Bemühungen um eine Beendigung des Krieges davor, in die “Appeasement-Falle” zu tappen. “Die Ukraine zu Verhandlungen zu zwingen, wäre unmoralisch, unklug und würde den nächsten Akt russischer Aggression nur hinauszögern”, schrieb er auf der Plattform X nach seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Mit dem Begriff Appeasement wird eine Politik der Zugeständnisse, Beschwichtigung und Zurückhaltung gegenüber Aggressoren beschrieben.

+++ 20:02 Trumps designierter Ukraine-Beauftragter reist zeitnah nach Kiew +++
Der designierte Ukraine-Beauftragte von US-Präsident Donald Trump, Ex-General Keith Kellogg, wird in nächster Zeit Kiew besuchen. Ein Termin sei vereinbart, sagte der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Heorhij Tychyj, in Kiew. “Ich werde das Datum aus Sicherheitsgründen nicht nennen. Aber ich kann bestätigen, dass wir General Kellogg in der Ukraine erwarten”, fügte er nach Medienberichten hinzu. Die Ukraine wolle der neuen US-Führung über Kellogg die Informationen vermitteln, die bei Wegen “zu einem gerechten Frieden berücksichtigt werden sollten”, sagte Tychyj. Kellogg, früher Sicherheitsberater des ehemaligen Vizepräsidenten Mike Pence, soll Trumps Vorhaben voranbringen, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine rasch zu beenden.

Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.

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