Der russischen Armee werden weitere Kriegsverbrechen vorgeworfen. Ein Video zeige, wie russische Soldaten fünf gefangengenommene ukrainische Soldaten erschossen haben, schreibt der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinets bei Telegram. Das Video sei von der 110. Separaten Mechanisierten Brigade der ukrainischen Armee veröffentlicht worden. Lubinets kündigt an, die Vorfälle den Vereinten Nationen und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz zu melden: “Russische Kriegsverbrecher, die ukrainische Kriegsgefangene erschießen, müssen vor ein internationales Tribunal gestellt werden und die härteste Strafe erhalten, die das Gesetz vorsieht.”
+++ 13:30 Putin kündigt Vergeltung nach Drohnenangriff auf Kasan an +++
Nach einem Drohnenangriff auf Kasan an der Wolga droht Kremlchef Wladimir Putin Kiew Vergeltung an. “Wer auch immer versucht, etwas bei uns zu zerstören, wird mit einem Vielfachen der Zerstörungen bei sich konfrontiert und bedauert noch, was er in unserem Land versucht hat”, sagt Putin im Fernsehen. Nach russischen Behördenangaben waren am Samstag sechs ukrainische Drohnen in Wohnhäuser eingeschlagen, eine weitere traf ein Industrieobjekt. Offiziellen Angaben nach wurde niemand verletzt. Medien schrieben jedoch von drei Personen mit Schnittwunden. Kiew hat sich bislang nicht zu der Attacke weit im Landesinneren Russlands geäußert. Kasan war in der Vergangenheit immer wieder Ziel ukrainischer Drohnenangriffe, die Industrieanlagen mit militärischem Bezug ins Visier nahmen.
+++ 13:01 Weichert zur Lage in Ukraine: “Ist ungewöhnlich, dass Kiew wieder attackiert wurde” +++
Erneut greift Russland mehrere ukrainische Städte an, darunter Kiew. Unterdessen setzt auch die Ukraine zu Gegenangriffen auf russische Ziele an, die zumindest aus europäischer Sicht beängstigend sind, erklärt ntv-Reporter Jürgen Weichert.
+++ 12:29 Russland verkündet Eroberung von zwei Orten +++
Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben der Regierung in Moskau erneut zwei Ortschaften im Osten der Ukraine unter ihre Kontrolle gebracht. Die Dörfer Losowa in der Region Charkiw und Sonziwka in Donezk seien eingenommen worden, melden staatliche russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Angaben zum Kampfgeschehen nicht. Die russischen Streitkräfte rücken jedoch seit geraumer Zeit stetig im Osten der Ukraine vor.
+++ 11:50 Russland beliefert trotz Verbot? BMW feuert Mitarbeiter +++
Beim Münchner Autohersteller BMW ist es zu Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit Autoexporten nach Russland gekommen. Interne Kontrollmaßnahmen hätten diese aufgedeckt, erklärt das Unternehmen. Der weitere Verkauf von Fahrzeugen sei gestoppt worden. “Zudem hat sich die BMW Group entschieden, den hauptverantwortlichen Mitarbeitern zu kündigen”, heißt es in der Stellungnahme weiter. Das Unternehmen bestätigt damit einen Bericht des “Business Insider”. Demnach sollen vom BMW-Standort Hannover aus mehr als 100 hochwertige Fahrzeuge zu russischen Abnehmern gebracht worden sein. Der Handel mit Russland unterliegt infolge des Angriffskrieges gegen die Ukraine unter anderem Sanktionen der Europäischen Union. Für die Lieferung von Autos an russische Abnehmer besteht ein striktes Embargo.
+++ 11:14 Militärsprecher: Russen versuchen fast täglich, Dnipro zu überqueren +++
Die ukrainischen Streitkräfte wehren nach eigenen Angaben nahezu jeden Tag Versuche russischer Soldaten ab, den Fluss Dnipro in der Region Cherson zu überqueren oder auf Inseln zu gelangen. Das sagt der Sprecher der südlichen Verteidigungskräfte im Fernsehen, wie ukrainische Medien berichten. Auch im jüngsten Lagebericht erwähnt das “Kommando Süd” der Bodentruppen entsprechende erfolglose Versuchen der Russen.
+++ 10:40 Cherson beklagt nach Drohnenattacken zwei Tote +++
Aus dem Süden der Ukraine werden von den Behörden zwei zivile Todesopfer gemeldet. Demnach starben in Cherson ein Mann und eine Frau durch russische Drohnenangriffe gestern Abend. Das ukrainische Militär teilt mit, dass die russischen Streitkräfte die Ukraine letzte Nacht insgesamt mit 103 Drohnen attackierten. Davon seien 52 Drohnen zerstört worden, 44 Drohnen habe man aus den Augen verloren, eine Drohne habe den ukrainischen Luftraum in Richtung Belarus verlassen.
+++ 10:00 Dach von Hochhaus gerät in Brand +++
Mitten in der Nacht mussten sich Bewohner eines Hochhauses in der Region Kiew in Sicherheit bringen, da auf dem Dach ein Feuer ausgebrochen war. Das teilt die Militärverwaltung von Kiew mit. Ausgelöst worden sei der Brand durch herabgestürzte Trümmerteile, nachdem ein russisches Ziel abgeschossen worden sei. Russland höre nicht auf, die Region Kiew mit Drohnen anzugreifen, schreibt die Militärverwaltung. Der Brand auf dem Dach des 25-stöckigen Gebäudes wurde den Angaben zufolge gelöscht, verletzt wurde niemand.
+++ 09:12 Wie Polen seine Ostgrenze befestigen will +++
Mit dem Programm “Schutzschild Ost” will Polen seine Grenze zu Belarus und der russischen Exklave Kaliningrad besser absichern. Dazu gehört der Bau von Befestigungsanlagen. Im Interview mit dem US-Auslandssender Voice of America erläutert Polens Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz, was in den nächsten Jahren geplant ist: “Wir errichten Barrieren, die die Bewegung feindlicher Truppen erschweren werden. Wir bauen auch Lagerhäuser für Artillerie und andere Verteidigungsmittel.” Darüber hinaus werde der Schutz gegen illegale Einwanderung verstärkt, sagt er. Bis 2028 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Die Kosten werden mit umgerechnet etwa 2,3 Milliarden Euro angeben. Warschau hofft, dass die EU und die NATO das Programm finanziell unterstützen werden.
+++ 08:31 BSW lehnt EU-Mitgliedschaft der Ukraine ab +++
Zum Ukraine-Krieg verlangt das von Sahra Wagenknecht geführte BSW “ehrliche Bemühungen um einen Waffenstillstand” und ein Ende der deutschen Rüstungslieferungen. Das steht in einem Kurzwahlprogramm der Partei zur Bundestagswahl, welches der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Darin steht auch, es solle einen EU-Erweiterungsstopp geben, der auch für die Ukraine gelten müsse.
+++ 07:18 Russland verkündet Abwehr von Drohnenangriffen +++
Das russische Militär will in der vergangenen Nacht 42 ukrainische Drohnen abgewehrt haben. Davon seien 20 Drohnen über der Region Orjol zerstört worden, sowie weitere über den Gebieten Rostow, Brjansk, Kursk und Krasnodar, schreibt das Ministerium in Moskau. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Laut russischen Telegram-Nachrichtenkanälen wie Baza und Astra berichten Anwohner der Städte Orjol, Kasan und Taganrog von Explosionen in der Nacht.
+++ 06:50 Russischer Gouverneur: Brand in Tanklager nach Drohnenangriff +++
Nahe der russischen Stadt Orjol, die etwa 160 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt liegt, soll es zu Explosionen in einem Tanklager gekommen sein. Der Gouverneur der Region Orjol, Andrey Klychkov, spricht von einem massiven ukrainischen Drohnenangriff auf die Region Orjol, der zu einem Brand in einer Kraftstoffinfrastrukturanlage geführt habe. Der Brand sei inzwischen gelöscht, es habe weder Verletzte noch nennenswerte Schäden gegeben, schreibt er. Laut dem russischen Telegram-Nachrichtenkanal Astra berichten Anwohner in sozialen Netzwerken von mehreren Explosionen im Bereich des Lagers. Das Tanklager wurde bereits vor einer Woche attackiert. Kiews Militär begründete den Angriff damit, dass die Reservoirs der Versorgung der russischen Armee dienen.
+++ 06:12 Pistorius warnt, Putin könnte NATO-Gebiet in wenigen Jahren angreifen +++
Aktuell rechnet Verteidigungsminister Boris Pistorius zwar nicht mit einem militärischen Angriff Russlands auf NATO-Gebiet, doch er schließt nicht aus, dass dies in wenigen Jahren passieren könnte. “Wenn wir die Bedrohung ignorieren, weil sie uns Unbehagen bereitet, wird sie nicht kleiner, sondern größer”, sagt der SPD-Politiker der Funke Mediengruppe. Putin habe konsequent auf Kriegswirtschaft umgestellt. Russland produziere in wenigen Monaten mehr Waffen und Munition als alle Länder der Europäischen Union zusammen in einem Jahr. “Ab 2029 oder 2030 könnte Putin so aufgerüstet haben, dass Russland zu einem Angriff auf die NATO in der Lage wäre.” Auch müsse man damit rechnen, “dass Putin in den nächsten Jahren durch einen Vorstoß an der ein oder anderen Stelle des Bündnisgebiets testen könnte, wie geschlossen die NATO wirklich ist”. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 04:11 Insider: EU will im Februar neues Sanktionspaket verabschieden +++
Die EU will nach Angaben aus diplomatischen Kreisen zum dritten Jahrestag des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2025 ein neues Sanktionspaket gegen Russland verabschieden. Die Vorbereitungsarbeiten dazu hätten bereits begonnen, berichtet die Zeitung “Welt am Sonntag” unter Berufung auf einstimmige Informationen aus informierten Brüsseler Diplomatenkreisen. Es handelt sich bei der neuen Maßnahme um das 16. Sanktionspaket. Informierte EU-Diplomaten sagen, das Paket sei als “klares Signal an Moskau gedacht” und werde “Maßnahmen gegen spezifische Sektoren der russischen Volkswirtschaft enthalten, die bisher noch gar nicht oder nur unzureichend erfasst worden sind”.
+++ 22:23 Ukrainischer Generalstab: Behauptungen zur Versetzung von Luftverteidigungskräften “inkorrekt” +++
Einem Bericht des “Kyiv Independent” zufolge hat der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte Behauptungen, dass Luftverteidigungspersonal aufgrund von Truppenmangel in Infanterierollen versetzt werde, teilweise zurückgewiesen. Die Behauptungen seien “nicht glaubwürdig und inkorrekt”, erklärte der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte demnach in einem Facebook-Beitrag. “An den Versetzungen sind Militärangehörige der Sicherheitskräfte der Ukraine, einige rückwärtige mobile Feuergruppen sowie Personal beteiligt, das nicht an der Wartung und dem Betrieb von High-Tech-Waffen und militärischer Ausrüstung beteiligt ist”, heißt es demnach in der Erklärung. Die Reaktion erfolgte nach der Veröffentlichung eines Berichts des “Guardian”, in dem behauptet wurde, hochqualifizierte Luftverteidigungsspezialisten – teilweise im Westen ausgebildet – würden in Infanterierollen versetzt, wodurch die Luftverteidigungsfähigkeiten der Ukraine geschwächt würden.
+++ 21:39 DRK-Präsidentin beklagt Spendenrückgang – mobile Heizkessel in Ukraine +++
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat im Jahr 2024 einen massiven Spenden-Rückgang im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen müssen. Bisher seien 40 Millionen Euro eingegangen, im Jahr 2023 seien es 99 Millionen Euro gewesen, sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt der “Rheinischen Post”. “Wir verzeichnen einen deutlichen Rückgang, der mich angesichts der humanitären Lage weltweit bedrückt.” Das im Vorjahr vergleichsweise höhere Spendenaufkommen führte Hasselfeldt unter anderem auf die verheerenden Erdbeben in der Türkei und im benachbarten Syrien zurück. Bei den Beben waren im Februar 2023 mehr als 60.000 Menschen ums Leben gekommen. Nach dem vergleichsweise zurückhaltenden Spenden-Jahr 2024 hofft die DRK-Präsidentin auf eine Steigerung im Jahr 2025, “um möglichst vielen Menschen helfen zu können.” Von den Spenden des Jahres 2024 seien zehn Millionen Euro in die Ukraine geflossen. “Dieser Winter wird für die Bevölkerung der bisher härteste, auch weil große Teile der Infrastruktur zerstört sind”, sagte Hasselfeldt. Das DRK habe die Hilfe entsprechend angepasst und liefere jetzt auch mobile Heizkessel.
+++ 20:58 Mann in Russland wegen angeblicher Spionage für FBI zu 19 Jahren Haft verurteilt +++
Ein Gericht in Russland hat einen Mann wegen angeblicher Spionage für die US-Bundespolizei FBI zu 19 Jahren Gefängnis verurteilt. Das Gericht in Orenburg befand den 1993 geborenen Mann in mehreren Anklagepunkten für schuldig, unter anderem wegen “Hochverrats”, wie der russische Inlandsgeheimdienst FSB am Samstag mitteilte. Die Ermittlungen hätten “bestätigt, dass er eine vertrauliche Zusammenarbeit mit Vertretern der US-Geheimdienste aufgebaut hatte”. Die Haft muss er demnach in einer Strafkolonie unter “erschwerten Bedingungen” antreten. Der Mann war den FSB-Angaben zufolge im Januar 2023 festgenommen worden, “weil er einer ausländischen Organisation bei Aktivitäten geholfen hat, die die Sicherheit Russlands beeinträchtigen”. Demnach übermittelte er dem FBI “die Identität und weitere persönliche Daten von russischen Militärvertretern”. Das Urteil sei “noch nicht rechtskräftig”.
+++ 20:10 CIA-Chef in Kiew – seltenes Foto entsteht +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist in Kiew mit dem Chef des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, William Burns, zusammengetroffen. “Bill Burns hat der Ukraine seinen letzten Besuch als CIA-Direktor abgestattet”, gab Selenskyj im Onlinedienst Telegram bekannt. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 sei er häufig mit Burns zusammengetroffen, fügte der Präsident hinzu. Die meisten Treffen hatten die Regierungen in Kiew und Washington allerdings geheim gehalten. “Er und ich hatten während dieses Krieges viele Treffen und ich bin dankbar für seine Hilfe”, erklärte Selenskyj. “Normalerweise werden solche Treffen nicht öffentlich bekannt gegeben, und alle unsere Treffen – in der Ukraine, in anderen europäischen Ländern, in Amerika und in anderen Teilen der Welt – fanden ohne offizielle Informationen statt.” Selenskyj veröffentlichte ein Foto, auf dem er Burns die Hand schüttelt.
+++ 19:16 Selenskyj droht Luftangriffe auf russisches Gebiet an +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat als Vergeltung für russische Luftangriffe weitere Attacken gegen Militäreinrichtungen in Russland angedroht. “Wir werden auf jeden Fall weiterhin russische militärische Ziele mit Drohnen und Raketen angreifen”, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache aus Kiew. Dabei setze die Ukraine mehr und mehr selbst produzierte Waffen ein. Es gehe gegen “genau die Militärbasen, die russische militärische Infrastruktur, die für diesen Terror gegen unser Volk genutzt wird”.
+++ 18:47 Andrij Melnyk bekommt neue Aufgabe +++
Der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, wird sein Land künftig bei den Vereinten Nationen in New York vertreten. “Ich bin Präsident Wolodymyr Selenskyj und Außenminister Andrij Sybiha für das große Vertrauen sehr dankbar”, sagte Melnyk dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). “Die UN müssen eine stärkere Rolle spielen, um den russischen Aggressionskrieg zu beenden und einen gerechten Frieden für die Ukraine samt Sicherheitsgarantien zu erreichen. An dieser wichtigen Aufgabe werde ich in New York – Seite an Seite mit unseren deutschen Freunden und Verbündeten – unermüdlich arbeiten.” Nach seiner Zeit als Botschafter in Deutschland wechselte Melnyk im Oktober 2022 nach Kiew, wo er Vize-Außenminister wurde. Im Juni 2023 wurde er als Botschafter der Ukraine in Brasilien.
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